Über mich

Ich bin immer auf der Suche nach Literatur, die jungen Menschen Lust auf's Lesen macht!

Montag, 19. Mai 2014

Was kam denn heute mit der Post?

Ich freu' mich ja immer über Post. Also, nicht über JEDE Post! Das "Flugblatt" der österreichischen Post finde ich zum Beispiel wirklich, wirklich, WIRKLICH lästig.

AAAber: Ich freue mich waaaaahnsinnig über Bücher-Post. Mein Postbote kann die Bücher meistens nicht durch den Briefschlitz quetschen und darum stellt er mir die Buchpakete immer auf den Postkasten oben drauf, sodass ich sie sofort sehen kann. Besonders happy bin ich heute, weil ich noch nie so viel Verlagspost auf einmal bekommen habe. Eine richtige "Paket-Parade" war das!





Dienstag, 13. Mai 2014

Die chinesische Sängerin


Jamie Ford, Bloomsbury 2014

 
Quelle: www.berlinverlag.de
Vorsicht, manche könnten diese Rezension als Spoiler auffassen! Die wenigen Angaben, die gemacht werden, sind jedoch meiner Ansicht nach notwendig, um den Charakter des Romans zu beschreiben.

William Eng lebt in einem Waisenhaus im Seattle der 30er Jahre.  Manche der Kinder werden adoptiert, andere - wie den asiatischen Jungen William - will niemand aufnehmen. Es ist die Zeit der Wirtschaftskrise, Rassendiskriminierung ist an der Tagesordnung. In den Kinos und Theatern treten jedoch bereits auch Schwarze auf - und die Asiatin Willow Frost.
Eben diese sieht William, als er mit den anderen Jungen des Waisenhauses einen Film ansehen darf, und ist überzeugt, dass es sich bei der Schauspielerin um seine Mutter handelt. Das Wissen, dass seine Mutter längst tot ist, kann ihn von dieser fixen Idee nicht abbringen. Gemeinsam mit seiner blinden Freundin Charlotte nimmt er heimlich Reißaus, um seine vermeintliche Mutter, die mit einer Künstlergruppe gerade in der Stadt gastiert, zu finden.

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Bei einem Zusammentreffen am Bühnenausgang stellt sich - für mich etwas unerwartet - heraus, dass es sich bei der Schauspielerin Willow Frost tatsächlich um Williams Mutter handelt.
Nachdem ich Klappentext und Leseprobe gelesen hatte, erwartete ich mir eine Geschichte à la "Gottes Werk und Teufels Beitrag", in der ein Waisenjunge loszieht, um die Welt kennen zu lernen. Doch mit dem Auftritt der Mutter nimmt der Roman eine jähe Wende: Jamie Ford springt in die beginnenden 20er Jahre zurück und erzählt das Leben von Liu Song Eng, dem Mädchen, aus dem einmal die große Schauspielerin werden soll. Es ist eine Leidensgeschichte, die Liu Song durchläuft, ein Schicksalsschlag folgt dem anderen. Als Leser fragt man sich unweigerlich, wie viel Unglück einem Menschen noch geschehen kann.

Obwohl ich mich auf eine Jungengeschichte gefreut hatte, war die Lektüre von "Die chinesische Sängerin" keine Enttäuschung. Jamie Ford schafft es, geschichtliche und gesellschaftspolitische Inputs in seinen Roman einfließen zu lassen, ohne dass man als Leser den Eindruck gewinnt, vom Autor belehrt zu werden (ein Umstand, den ich übrigens beim Lesen gar nicht mag). Gleichzeitig lässt er genügend Lücken, die von Leser zu füllen sind, sodass man sich gedanklich mit der Handlung auseinandersetzen muss/kann.

Im Voraus habe ich mir gedacht: "Hurra! Kein typisches 'Frauenbuch'!". Nun bin ich mir nicht sicher, ob die Tatsache, dass es vornehmlich um Liu Song und ihre Transformation zu Willow geht, den Roman zu einem "Frauenbuch" macht oder nicht. Nimmt man die weibliche Hauptfigur sowie die Möglichkeit der Identifikation mit dieser als Kriterium, dann muss diese Frage wohl mit Ja beantwortet werden. Was Jamie Fords Roman in keinem Fall ist: Ein bla-bla-Buch, das man halb konzentriert liest, während der Mann Fußball schaut, weil es einen im Grunde kalt lässt. "Die chinesische Sängerin" berührt. Im Innersten.

Montag, 5. Mai 2014

Michael Römling: Seitenwechsel


ERSCHEINT AM 01.06.2014

Leseprobe vorabgelesen!

Zur Covergestaltung:
Das Cover punktet durch originelles Plattenspieler-Design im Retro-Look. Schriftarten und Farbkonzept tun ihr Übriges. Das ist definitiv ein Cover, das neugierig auf die Story macht.

Quelle: www.coppenrath.de

Klappentext:

Berlin im Sommer 1961: Die Brüder Bernhard und Julius teilen sich eine Wohnung im Osten der Stadt. Während Julius mit seinem amerikanischen Freund Jack durch die Westberliner Jazzkeller tingelt, beobachtet Bernhard in einem brandenburgischen Wald sowjetische Soldaten bei einer mysteriösen Verladeaktion. Am nächsten Morgen findet er seinen Vater erhängt auf.
War es wirklich Selbstmord, wie die Stasi behauptet? Bernhard und Julius beginnen, heimlich Nachforschungen anzustellen und geraten dabei zwischen die Fronten der Geheimdienste. Von der Stasi erpresst, beschließen sie, sich in den Westen abzusetzen. Doch in der Nacht ihrer Flucht versperren Stacheldraht und Wachposten ihnen den Weg: Von einem Tag auf den anderen ist Ostberlin zu einem Gefängnis geworden, in dem die Brüder keine ruhige Minute mehr haben.


 Vom ersten Satz an bin ich vom Schreibstil Michael Römlings begeistert, denn es handelt sich um poetische Sprache, in der rhetorische Mittel wie Personifizierung und Allegorie ihren Platz haben, ohne zu schwulstig anzumuten. Auch die Spannung lässt keinerlei Wünsche offen: Im Falle von Julius und Jack ist es ein unverhoffter Autodiebstahl, bei Bernhard und Georg ein dummer Zufall beim Fotografieren von Luchsen, der die Handlung ins Rollen bringt. Während jedoch erstere nun lediglich ohne fahrbaren Untersatz dastehen, sehen zweitere sich in Lebensgefahr, denn sie wissen, dass sie Zeuge einer äußerst geheimen Angelegenheit geworden sind. Und dann auch noch das: Bernhards Vater hat sich erhängt. Zumindest scheint alles auf einen Selbstmord hinzudeuten.
In beiden Handlungssträngen wird dem Leser Lust auf mehr gemacht. Dank dem Klappentext weiß dieser bereits, dass sich die Figuren bald zusammentun werden, denn Julius und Bernhard sind Brüder.

Ein Jugendroman mit jugendlichen Protagonisten muss nicht zwingend ein Übermaß an Identifikationspotential mitbringen. Wie gut es heutigen Kids gelingt, sich in die Rolle von Teenagern zu versetzen, die ein verbotenes kulturelles Angebot im "kapitalistischen Westen" in Anspruch nehmen, oder die nachts mit Fotofallen nach Luchsen Ausschau halten, ist fraglich. Aber muss das denn unbedingt sein?

Der Innovationsgrad des Jugendromans ist mäßig, was jedoch nicht unbedingt stören muss. Für Freunde der DDR-Thematik kann es kaum genug Stasi-Verschwörungs-Geschichten geben. Als Österreicherin weiß ich, dass die Jugendlichen hierzulande ohnehin nur wenig über das geteilte Deutschland wissen. So gesehen kann es für Teenager durchaus neu und aufregen sein, etwas über diese (noch nicht allzu lang) vergangene Zeit zu erfahren.


ISBN: 978-3-649-61517-0
448 Seiten
17,95 Euro (Deutschland)

Samstag, 3. Mai 2014

Stefan Selke: Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert

Quelle: www.ullsteinbuchverlage.de



Leseprobe vorabgelesen!





Zur Covergestaltung:
Ein Menschliches Gesicht, geformt von Einsen und Nullen - einem Binärcode also. Die Idee ist passend, allerdings nicht allzu einfallsreich. Dass man für den Titel die Schriftfarbe Rosa ausgewählt hat, irritiert mich etwas. Eigentlich stehen wir ja heutzutage da drüber, aber etwas Weibliches schwingt doch irgendwie mit ...












Titel und Untertitel ließen mich sofort an Facebook, Twitter, Google+ (und wie sie alle heißen) denken. In Wirklichkeit geht es um viel mehr, um "das nächste Level" der Selbstdarstellung, wenn man so will: Wie und warum zeichnen Menschen sämtliche Daten ihres Körpers auf? Welche Motivation steckt dahinter, wenn Personen jeden Tag ihres Lebens mitfilmen? Und wie will man uns einreden, dass wir das auch tun sollen?

Stefan Selke beschreibt und erklärt einfach und verständlich. Man muss kein Technologie-Experte sein, um dem Inhalt folgen zu können. Man fühlt sich aber auch nicht auf Grund permanenter Belehrung, wie das in populärwissenschaftlichen Publikationen oft der Fall ist, wie ein unwissender Wurm.
Beim Lesen beginnt man schnell zu hinterfragen, wie man selbst mit unterschiedlichen Angeboten umgeht bzw. umgehen würde. Der Autor berichtet von seinen eigenen Experimenten mit unterschiedlichen Techniken und man vergleicht seine Erfahrungen mit den eigenen. So bringt das Buch einen Selbstreflexionsprozess in Gang ohne eine bestimmte Meinung zu diktieren.

Den Innovationsgrad schätze ich sehr hoch ein. Ich würde mich nicht als übermäßig technikaffin bezeichnen, kenne mich aber mit Facebook und Twitter gut aus, weiß, was man mit Instagram macht, was Hashtags sind, usw. Trotzdem war mir das Ausmaß der Möglichkeiten zur Selbstüberwachung und -dokumentation bis jetzt nicht bewusst. Das Spannende an diesem Sachbuch ist, dass es für den gemeinen Leser eine Vorausschau ist und nicht zum x-ten Mal Risiken und Chancen von sozialen Netzwerken durchkaut, sondern in die Zukunft weist - zumindest jetzt noch.

ISBN: 9783430201674
368 Seiten
19,99 Euro (in Deutschland)

ERSCHEINT AM: 09.05.2014


Freitag, 2. Mai 2014

LovelyBooks Themenchallenge - 2. Mai 2014


Hallo ihr Lieben!
Hier ist mein bisheriger Fortschritt in der LovelyBooks Themenchallenge:

Thema 9: deutschsprachige/r Autor/in

Thema 10: weniger als 250 Seiten

Thema 12: Autor, der schon mind. 5 Bücher veröffentlicht hat

Thema 14: Buchtitel besteht aus mind. 5 Wörtern

Thema 15: Übersetzung - nicht aus dem Englischen oder Französischen
(Übersetzt aus dem Norwegischen)

Thema 16: Schauplatz mit mind. 1 Mio. Einwohner


Schon 6 Punkte abgehakt! Wie weit seid ihr?